Reiten ist das Zwiegespräch zweier Körper und zweier Seelen, das dahin zielt den Einklang zwischen Ihnen herzustellen.
(Waldemar Seunig)
Über mich & meine Philosophie
Ich könnte hier viele weitere Zitate berühmter alter Reitmeister auflisten, die beschreiben, warum wohl seinerzeit sie und auch ich der Faszination und großen Liebe "Pferd" verfallen sind.
Ich schätze mich sehr glücklich seit rund 25 Jahren intensive Erfahrungen mit verschiedensten Pferden gesammelt haben zu dürfen.
Zunächst lagen meine Erfahrungen größtenteils im FN- und Turniersportbereich, relativ ehrgeizig im Dressursport bis zur Klasse M.
In meinen frühen Zwanzigern belasteten mich die diffizilen "Zwiegespräche" mit meinem damaligen Hannoveraner Halbblutwallach Philippo immer mehr und ich geriet an die Grenzen des modernen Ausbildungssystems.
Ich legte zunächst eine mehrjährige Pause ein, da ich die bisherige Reiterei so nicht weiter verfolgen wollte.
Fernab vom Turniertrubel, über Natural Horsemanship und Zirzensik während meiner Schwangerschaft, gelangte ich nun endlich zur wertvollen Arbeit an der Hand und somit auch zur "Klassischen Reitkunst"... ein Begriff, der nur schwer zu erfassen ist, da er so verschiedene Ausprägungen hat.
Zunächst mal bedeutet der Begriff wohl, dass es sich um eine Art "Kunst" handelt und dass er sich von der "modernen Reiterei" unterscheidet.
Meine Begeisterung für die Klassische Reitkunst liegt in erster Linie darin begründet, dass sie mir einen anderen Zugang zum Pferd gegeben hat.
Die Liebe zu den Pferden war immer da, jedoch war meine frühere Ausbildung oft stark geprägt von Gehorsam und Erfolg und wenig basierend auf Respekt, Verständnis, wahrer Kenntnis über Psyche und Physis des Pferdes, Motivation, Vertrauen, gemeinsamem Austausch und Freude.
Die genannten Aspekte bilden heutzutage unter anderem die Grundpfeiler meiner Art Pferde auszubilden.
Nach dem Besuch verschiedener Kurse und einjähriger Suche nach einem für mich geeigneten klassischen Ausbilder bin ich zu folgenden Erkenntnissen gekommen:
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Der wahre Meister ist immer unter dem Sattel. Mein größter Dank gilt hierbei meinem bis dato wohl größten Lehrmeister Philippo und all den anderen Pferden von und mit denen ich stetig weiterlernen darf.
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Ich belese mich so viel es geht mit den Lehren verschiedener alter und moderner Reitmeister und verschiedener Reitschulen. Diese sind das beste theoretische Studium und sie vertreten verschiedene Meinungen. Genau deshalb ist der Begriff "Klassische Reitkunst" auch etwas schwer zu definieren, da er von unterschiedlichen Strömungen geprägt ist. Heutzutage kann man sagen, dass ihm die Orientierung an der Natur des Pferdes und meist auch dem tiefgründigen Respekt gegenüber dem Wesen Pferd gemein ist.
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Ein Leben reicht bekanntlich nicht aus, um reiten wirklich zu lernen. Daher befinde ich mich kontinuierlich in Ausbildung, seit 2017 bei Manuel Jorge de Oliveira und seinem Team. Ich habe zudem ein 3-monatiges Teilzeitpraktikum vor Ort absolvieren dürfen, währenddessen ich viel lernen konnte und im Herbst 2019 wurde mir die Ehre zu teil Manuel und seine Pferde in Portugal besuchen zu dürfen. Manuel ist ein exzellenter Lehrmeister, der im Laufe seines Lebens unzählige Pferde und Reiter ausgebildet hat, darunter einige der namhaftesten klassischen Ausbilder Deutschlands. Ich schätze mich sehr glücklich aus seinem reichen Erfahrungsschatz schöpfen zu dürfen und danke ihm von ganzem Herzen!
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Abschließend denke ich, dass der offene Austausch verschiedener Strömungen bedeutend ist zum Wohle der Pferde und dass es wichtig ist die klassischen Lehren wieder mehr zu verbreiten. Daher möchte auch ich stetig weiter lernen und mein Wissen und meine Erfahrungen teilen.